- Armfelt
- Ạrmfelt,schwedisch-finnische Freiherren- (seit 1731) und Grafengeschlecht (seit 1812), entstammt einer 1648 geadelten Bauernfamilie aus Jämtland. Bedeutende Vertreter waren:1) Alexander, Graf, finnischer Staatsmann, * Riga 18. 4. 1794, ✝ Sankt Petersburg 8. 1. 1876, Sohn von 4); wurde 1841 Ministerstaatssekretär für Finnland und besaß am russischen Hof großen Einfluss.2) Carl Gustaf, Freiherr von, * in Ingermanland 9. 11. 1666, ✝ Pernå (Finnland) 24. 10. 1736, Großvater von 3); erhielt 1713 den Oberbefehl in Finnland und suchte vergebens, die russische Eroberung des Landes zu verhindern. 1718 beauftragte ihn Karl XII., ein schwedisches Heer gegen Trondheim zu führen. Das Unternehmen misslang; auf dem Rückzug verlor er einen großen Teil seiner Truppen (Januar 1719).3) Carl Gustaf, Freiherr von, * 1724, ✝ 1792, Enkel von 2); wurde 1790 als einer der Führer des Anjalabundes zu lebenslänglichem Gefängnis verurteilt.4) Gustaf Mauritz, * Juva (nach anderen Angaben Sankt Mårtens bei Turku, beides Finnland) 31. 3. 1757, ✝ Zarskoje Selo (heute Puschkin) 19. 8. 1814, Vater von 1); Günstling des schwedischen Königs Gustav III., unterzeichnete 1790 den Frieden von Werelä (Värälä) zur Beendigung des schwedisch-russischen Krieges (1788 bis 1790); seit 1792 Mitglieder des Regentschaftsrates für Gustav IV. Adolf, bald darauf Gesandter in Neapel, 1802-04 in Wien; 1805-07 Befehlshaber der schwedischen Truppen in Pommern, 1808 in Norwegen; 1809-10 Präsident des schwedischen Kriegskollegiums. 1811 vom Kronprinzen Karl Johan förmlich des Landes verwiesen, wurde er von Zar Alexander I., Finnlands neuem Herrscher, aufgenommen, zum Präsidenten des Komitees für finnische Angelegenheiten ernannt und 1812 in den Grafenstand erhoben. Mit Erfolg arbeitete er für die Wiedervereinigung der durch die Friedensschlüsse von 1721 und 1743 getrennten Teile Finnlands.
Universal-Lexikon. 2012.